Die Friedhöfe der Stadt verändern sich und müssen sich anpassen. Kathrin Enzinger fordert mehr Grün auf dem Stadtfriedhof und ein Konzept für alternative Bestattungsformen.
Die Bedürfnisse der Menschen haben sich im Laufe der Zeit verändert. So werden die Erdbestattungen weniger, viele Gräber werden aufgelöst. Der Leerstand auf dem Stadtfriedhof ist offensichtlich. Und es ist offensichtlich, dass es kein Konzept für den Umgang damit gibt,
meint Stadträtin Kathrin Enzinger.
Ein trübes Bild
Ein Rundgang über den Stadtfriedhof offenbart ein trübes Bild. Aufgelassene Gräber werden nur mit Kies bedeckt. Löwenzahn macht sich breit, selten mal gibt es einen Kirschlorbeer. Und die Menschen nutzen diese neuen Kieswege und gehen über ehemalige Grabstellen. Ganz offensichtlich ist einen Rückgang an klassischen Bestattungen im Stadtzentrum und das, obwohl die Stadt wächst.
Ein Friedhof sollte ein würdiger Ort der Ruhe und Besinnung sein. „Würdig ist der Anblick hier vielfach nicht und auch für Ruhe und Besinnung ist wenig Raum. Der Rückgang der herkömmlichen Grabstellen birgt eine große Chance, nämlich den Stadtfriedhof endlich grün und naturnah zu gestalten.“
Neue Bestattungsformen
Ein weiteres Thema, so Enzinger, seien neue Bestattungsformen wie naturnahe Urnen-Bestattung, etwa als Baum-, Rosen- oder Wiesenbestattung. Sie sind in der aktuellen Friedhofsatzung nicht vorgesehen. „Andere Gemeinden wie Waldkraiburg oder Altötting gehen hier voran,“ stellt die grüne Stadträtin fest. Mühldorf müsse seinen Bürgern solche Bestattungsformen ebenfalls aktiv anbieten. Andernfalls befürchtet sie, dass Menschen für Ihre Beisetzung einen anderen Ort als Ihren Heimatort wählen werden.
Antrag zu einem Konzept
Die Grünen nehmen sich der Sache nun in einem Antrag an. Ein Konzept soll von Experten entwickelt werden, wie mit den zunehmenden Freiflächen umzugehen ist und wie sich der Stadtfriedhof entwickeln könnte. Die Möglichkeit alternativer Bestattungsformen ist auszuloten und in die Satzung aufzunehmen. Die Webseite des Friedhofs müsse ebenfalls hierüber aufklären.
Fazit: „Die Wünsche der Menschen für ihre Bestattung haben sich geändert und wir müssen uns anpassen.“