Das Fahrrad und ich – ein Erfahrungsbericht

Hinweis: In der Kategorie Kolumne bieten wir eine Plattform für einzelne Mitglieder:innen, ihre ganz persönliche Meinung – durchaus auch einmal sehr pointiert – zu äußern und zu veröffentlichen. Dabei handelt es sich aber weder um die offizielle Meinung der Fraktion noch des Ortsverbands.

Die Klimakrise, Feinstaubbelastung in den Städten, der Ukrainekrieg, Gesundheit & Fitness – prinzipiell gibt es jede Menge Gründe, vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen, gerade im Stadtverkehr. Somit mein Selbstversuch – ein Monat (so gut wie) ohne Auto – klappt es und wo sind die (überwindbaren) Grenzen?

Die tägliche Fahrt zur Arbeit (Start: Mühldorf Nord – Ziel: Gesundheitsamt in der Tögingerstrasse) ist, wie bisher, kaum ein Problem. Lediglich die Kurve an der AOK treibt mir manchmal den Angstschweiß auf die Stirn, da diverse Autofahrer*innen gerade morgens nicht mit Geduld gesegnet sind und gerne in der Kurve trotz Gegenverkehr überholen. Ansonsten die Erkenntnis, dass man gerade in der Rush Hour mit dem Fahrrad mindestens genauso schnell vorankommt wie die Autos.

Nächster Punkt: einkaufen: Ich parke mein Fahrrad vor dem Supermarkt, bin bewaffnet mit Rucksack und Einkaufstasche und tätige meinen Wochenendeinkauf. Bei nur einem Geschäft- möglich, was aber wenn ich nach Aldi noch schnell zum Edeka springen muss? Fazit: Bei überschaubarem Einkauf und halbwegs gutem Wetter völlig in Ordnung, ansonsten ein wenig aufwendiger, da zwei Fahrten notwendig sind. 

Weiter geht’s mit Freizeit. Mein Pferd steht in Zangberg, 8 Kilometer und einen zähen „Berg“ entfernt. Eine liebe Freundin leiht mir ihr E-Fahrrad und schon wird’s zumindest einfacher und der Schweinehund lässt sich leichter besiegen. Fazit: Bei ausreichend Zeit, gutem Wetter und elektrischer Unterstützung durchaus eine Alternative. An die Grenzen des Selbstversuchs komme ich hier bei Dauerregen und Zeitmangel.

Osterferienzeit- die Patenkinder wünschen sich einen Ausflug nach Oberreith. Hier ist tatsächlich die erste Grenze erreicht. Mit dem Fahrrad zu weit für die beiden Kinder, also der Versuch, mit ÖPNV. Leider nahezu unmöglich, zumindest zu halbwegs sinnvollen Zeiten – hier ist durchaus Verbesserungsbedarf, da der Wildpark ein schönes Ziel für Familien aus dem ganzen Landkreis ist. 

Letzter Punkt – der Arzttermin in München. Hier ist mir der Weg mit dem Fahrrad tatsächlich zu weit, allerdings lässt sich diese Strecke gut mit dem Zug zurücklegen. Möglicherweise insgesamt ein wenig langsamer als mit dem Auto, dafür ohne nervige Parkplatzsuche und während der Fahrt mit einem Buch in der Hand. Fazit: Auch hierfür ist das Auto definitiv nicht notwendig.

Schlusserkenntnis: Gerade im Stadtbereich kann das Auto öfter stehen bleiben. Man muss sich vielleicht ab und zu überwinden und ein Stück Bequemlichkeit aufgeben, aber einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz kann damit vermutlich jede*r leisten.

Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie mir gerne!

Kristin Martl-Hassan

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