Inn-Stadt-Park

Zurück zu den Fakten, bitte!

Hinweis: In der Kategorie Kolumne bieten wir eine Plattform für einzelne Mitglieder:innen, ihre ganz persönliche Meinung – durchaus auch einmal sehr pointiert – zu äußern und zu veröffentlichen. Dabei handelt es sich aber weder um die offizielle Meinung der Fraktion noch des Ortsverbands.

Zur Diskussion um den Inn-Stadt-Park, und zum Leserbrief von Max Oelmaier im Mühldorfer Anzeiger vom 18.11.2023

Wann bitte, wann kommen wir in Sachen Inn-Stadt-Park wieder zu einer sachlichen und unaufgeregten Diskussion zurück? Was muss man noch tun, damit endlich die Fakten zur Kenntnis genommen werden? Es ist zum Verzweifeln! Die Wahl ist doch vorbei. Jetzt sollten wir wenigstens ein paar Monate vernünftig arbeiten können. Im Sinne der Stadt und aller ihrer Bürgerinnen und Bürger. Bis zur nächsten Wahl.

Hier also nochmals Klartext

Es gibt in Sachen Parkplätze zwischen den Vorschlägen, die auf dem Tisch liegen, keine Differenz. Auch der Campus-Entwurf ermöglicht sofort 300 neue Parkplätze. Das ist die Zahl, die laut Aktionsgemeinschaft rasch benötigt wird.

„Entweder Campus oder Parkhaus“ ist Fake News.

Es gibt auch in Sachen Nahversorgung keine Differenz. Beide Vorschläge gehen von einem neuen Standort für den Nahversorger aus, wenn’s sein muss auch für einen großen. 

„Entweder Campus oder Nahversorger“ ist Fake News.

Der neue Vorschlag stellt auch keine neue Idee dar, die die gesamte Planung der letzten Jahre auf den Kopf stellt. Ganz im Gegenteil! Es ist der Entwurf des Ideenwettbewerbs, der sich sich über die Erkenntnisse der Feinuntersuchung von 2020 großzügig hinwegsetzt. Er plant in einem Bereich, der nach dieser Untersuchung genau nicht bebaut werden sollte. (Womöglich fehlte die Feinuntersuchung sogar in der Ausschreibung?) Der Campus-Entwurf greift die letzte Planung wieder auf und versucht den Inn-Stadt-Park als große Grünfläche und als Sichtachse zwischen Inn und Altstadt zu erhalten. 

„Wir müssen wieder von vorne anfangen“ ist Fake News.

Und dann noch die Frage der Kosten für den Campus. Ungeachtet dessen, wie hoch sie wirklich sind, sie werden kommen – wenn wir den Campus mittelfristig halten wollen. Wenn nicht am Inn-Stadt-Park, dann eben im Norden der Stadt. Und sie kommen niemals auf einen Schlag, sondern Schritt für Schritt immer dann, wenn neuer Platz am Campus benötigt wird. Niemand hat vor, den Campus in die Stadt zu bringen, bevor tatsächlich Bedarf besteht.

„Der Campus-Plan bringt neue Kosten von X-Millionen“ ist Fake News.

Campus oder Luxuswohnungen?

Das ist derzeit die Frage. Der Siegerentwurf des Ideenwettbewerbs geht von sechs Häusern mit hochwertigen Wohnungen aus, fünf ist gerade ein neuer Kompromiss. Die Campusplanung sieht auf dem Gelände die Fachhochschule. Studentenwohnungen sollen eher in Bestandsbauten in der Altstadt entstehen. Der eine Entwurf bringt also vielleicht 70 Menschen in die Innenstadt, einige davon werden einfach nur umziehen. Der andere Entwurf bringt weit mehr als 1.000 Studierende und damit wirklich neues Leben in die Stadt. 

Es heißt, ohne den Verkauf der Wohnungen wäre ein neues Hallenbad nicht finanzierbar. Nun wird aber für den Campus, der ja bisher an der Mittelschule geplant ist, Grundfläche freigehalten. Baut man den Campus in der Stadt, werden diese Grundstücke nicht mehr benötigt. Warum sie also nicht verkaufen und mit den Einnahmen ein Schwimmbad finanzieren?

„Campus oder Hallenbad“ ist damit auch Fake News.

Fazit

Akzeptiert man die Fakten, so erkennt man, wo die eigentlichen Differenzen sind: Das sind zum einen die Standorte von Nahversorger und Parkhaus. Hierzu gibt es die Feinuntersuchung – leider nicht im Netz (Honi soit qui mal y pense).

Zum anderen ist es die über allem schwebende Frage nach der Zukunft unseres Campus.

Wollen wir überhaupt Hochschulstadt sein?

All diejenigen, die mit Kosten des Campus und Finanzierung des Hallenbads argumentieren, sagen in Wirklichkeit „Nein zum Campus“ – nicht am Inn-Stadt-Park und auch sonst nirgendwo. Denn der Campus kostet überall Geld und Grundfläche. 

Wenn es, wie viele sagen, nur um mehr Parkplätze geht – und das schnell, dann spricht viel für den Entwurf, der schnell eine Mehrheit findet. Und wenn der Stadtrat nüchtern entscheidet, ist es am Ende der Entwurf, der die Stadt voran bringt und ihr einen Weg in die Zukunft ebnet.