Die Fraktion der Grünen begrüßt die Vorschläge zur Neugestaltung des Inn-Stadt-Parks. Der Entwurf nimmt viele Anregungen aus den bekannten Stellungnahmen auf. Wir sehen ihn als guten Weg für eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Zu den von der CSU-Fraktion (Mühldorfer Anzeiger vom 22.07.2023) vorgelegten Vorschlägen, den Inn-Stadt-Park als Hochschulcampus umzugestalten, nehmen wir wie folgt Stellung:
„Hochschulstadt“ steht auf den Ortsschildern an den Ortseinfahrten in die Stadt. Nun liegt ein Vorschlag auf dem Tisch, der das Potential hat, nicht nur diesen Begriff, sondern auch die Stadt selbst nachhaltig zu beleben. Wir begrüßen den Vorschlag vollumfänglich als einen konstruktiven Beitrag zur Stadtentwicklung.
Ziel der Planung für das ehemalige SüMö-Gelände ist die Steigerung der Attraktivität und die Belebung der Innenstadt, ein Anschluss von Stadtplatz und Inn sowie eine Verdichtung der Parkplätze. Dabei war es immer auch wichtig, den Bereich nicht isoliert zu betrachten, sondern den Blick für das große Ganze zu erhalten. Das gelingt mit diesem Vorschlag:
Die Verdichtung des Parkraums erfolgt in einer natürlichen Erweiterung der bestehenden Parkgarage. Positiv ist, dass ein großer Teil unterirdisch erfolgen soll. Der überirdische Teil kann flexibel an den Bedarf angepasst werden.
Die Verlegung des Hochschulcampus mit etwa 700 Studierenden wird zu einer weitaus stärkeren Belebung der Innenstadt führen, als dies mit einigen hochpreisigen Wohnungen der Fall wäre. Dabei ist es von Vorteil, die Studierenden durch ein entsprechendes Wohnangebot in der Stadt zu halten. Dies bietet neue Kundschaft für Gastronomie und Handel. Es wertet auch den Standort für einen Nahversorger deutlich auf.
Die Verlegung des Campus in die Innenstadt erhöht die Attraktivität Mühldorfs als Hochschulstadt und sichert so dauerhaft den Standort.
Besonders positiv ist die breite Grünfläche zwischen Altstadt und Inn, die immer auch eine zentrale Forderung unserer Fraktion gewesen ist. Die Nutzung für die Allgemeinheit und als Aufenthaltsbereich für Studierende lässt eine dauerhafte Belebung des Bereichs erwarten.
Die Fläche ist multifunktional nutzbar. Die gute Abschirmung gegenüber der Wohnbebauung erweitert die Nutzungsmöglichkeiten.
Eine Einhausung der ehem. B12 bildet einen logischen Abschluss und die immer wieder gewünschte Anbindung des Inns an die Altstadt. Sie schließt eine erhebliche Lücke im aktuellen Angebot der Stadt. Wir unterstützen dies ausdrücklich.
Hieraus ergeben sich attraktive Locations für Gastronomie, die mit dem Innanschluss Alleinstellungsmerkmale haben. Durch die deutliche Erweiterung der potenziellen Kundschaft entsteht dabei kein Wettbewerb gegenüber bestehenden Angeboten. Vielmehr wird die Attraktivität der Stadt und ihrer Angebote insgesamt gesteigert.
Offen bleibt eine umfassende Verkehrs- und vor allem Parkraumplanung. Wir sind weiterhin der Überzeugung, dass der Parkraum im Umfeld der Altstadt noch effizienter genutzt werden kann. Hinzu kommen dringend notwendige Verbesserungen für den ÖPNV und den Radverkehr. Die Anbindung der Altstadt an den Bahnhof bedarf ebenfalls der Verbesserung.
Der uns vorliegende Vorschlag ist noch keine fertige Planung. Er liefert aber eine sehr gute Vorstellung, wie das Gelände zur positiven Entwicklung der Stadt ganz erheblich beitragen kann. Dazu trägt auch die Erweiterung der Sichtweise etwa durch die Einbeziehung anderer Projekte, beispielsweise die Gebäude am Stadtplatz oder das Heilig-Geist-Spitals bei. Insgesamt ist das eine Richtung, die unsere Fraktion mitgehen kann.